Dies ist eine typische Auswirkung der Wechseljahre.
Östrogene haben einen gefäßschützenden Effekt, welcher in den Wechseljahre wegfällt. Durch den veränderten Fettstoffwechsel nimmt das Unterhautfettgewebe zu, weil dadurch der weggefallene gefäßschützende Effekt des Östrogen ausgeglichen wird. Der Schutz wird also jetzt einfach vom Fettgewebe übernommen. Um dieses schützende Fettgewebe aufzubauen, muß der Körper mehr Nahrung zugeführt bekommen und reagiert dann also mit Hunger, damit Sie ihm etwas zuführen. Dieses Unterhautfettgewebe ist nicht nur für den Gefäßschutz zuständig, sondern sorgt auch dafür, dass Ihr Bindegewebe besser gestützt wird und Sie nicht so schnell Falten bekommen.
In den Wechseljahren gerät nicht nur der Hormonhaushalt sondern auch bestimmte Hirnregionen durcheinander. Auch hier versucht Ihr Körper das wieder ins Lot zu bringen indem er versucht seine innere Balance wieder zu erreichen. Und auch hier ist ein Zeichen dafür der vermehrte Hunger, weil Ihr Körper für diese Suche nach Balance mehr Energie benötigt und er Ihnen mit dem Hungergefühl sagt, daß Sie ihm dabei helfen sollen.
Diesem Hungergefühl entkommt man aber relativ einfach, indem Sie sich als erstes auf jeden Fall gesund und ausgewogen ernähren sollten, d.h. daß Sie mehr Gemüse, Salat und Obst und weniger tierisches Fett essen sollten und außerdem Ihren Omega 3- und Omega 6-Haushalt ausgleichen indem Sie mehr Fisch essen und Olivenöl, Leinöl, Walnußöl u.a. benutzen. Ihre Ernährung sollten Sie noch mit Sojaprodukten (Tofu, Flakes…) bereichern, weil auch dadurch eine bessere Sättigung herbeigeführt wird und die Gelüste gedämpft werden. Und sogar die typischen Wechseljahres-störungen wie z.B. vermehrte Hitzewallungen und Schweißausbrüche können durch Einnahme von ca. 25g Soja täglich positiv beeinflusst werden. Außerdem ist es in dieser Situation sinnvoll, im gesamten Lebensbereich etwas mehr für Geist, Seele und Körper zu tun. Damit meine ich, daß Sie Ausgleichssport beginnen sollten, evt. etwas Neues lernen oder ein neues Hobby anfangen sollten und sich auch mal mehr mit sich selbst und Ihrer Zufriedenheit beschäftigen. Dies alles wird Ihren Körper unterstützen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen und Ihnen wird es schon bald wieder besser gehen.
Die leichten Rundungen, die in den Wechseljahren entstehen sind also normal und von der Natur aus auch sinnvoll. Allerdings ist es deswegen noch lange nicht nötig gleich Übergewicht zu bekommen. So viel mehr Fettgewebe ist nicht nötig. Dieses Mehr kann sowenig sein, dass sich Ihr Körper optisch nicht verändert, d.h. also dass dies nicht automatisch mit einer Gewichtszunahme zusammenhängen muß. Übergewicht heißt nicht, daß der Schutz größer wird, sondern belastet den Körper nur zusätzlich und ist deswegen eindeutig auch in fortgeschrittenem Alter zu vermeiden.