Das Thema kommt immer wieder zur Sprache, besonders weil die Menschen verunsichert sind durch unzählige Studien, Berichte und selbsternannte Heilige. Bei den existierenden Studien gibt es welche die „beweisen“ daß Bio gut ist, allerdings gibt es genauso viele, die das Gegenteil zum Ergebnis haben. Die Wahrheit zu finden ist hier nicht leicht und liegt meiner Meinung nach wahrscheinlich dazwischen. Auch die Stiftung Warentest kommt 2012 bei Ihrem Vergleich von 85 Untersuchungen zum Thema „Bio oder konventionell“ zu dem Ergebnis, daß es kaum Unterschiede dabei gibt.
Bio-Bauernhof – wenn der Nachbar keinen Sinn dafür hat
Sehen wir uns als erstes mal den Bio-Bauernhof an, der nach besten Wissen und Gewissen wirklich alles super biologisch und ökologisch anbaut und das Vieh ebenfalls auf humane Weise aufzieht und
schlachtet. Da denken wir doch an Friede, Freude und gesunde/unbelastete Lebensmittel, oder ? Aber wie sieht das denn aus, wenn der Nachbar-Bauer nicht so denkt und seine Felder mit Chemie
besprüht und sein Vieh unter unerträglichen Umständen mit „umsatzsteigerndem Futter“ versorgt ? Es ist dieselbe Erde, es ist dieselbe Luft – es ist auch dieselbe Umweltverschmutzung die sich
genauso auf den Bio-Hof auswirkt. Nun sagen Sie vielleicht daß da doch ganz viele Kilometer zwischen diesen Höfen liegen. Aber ich bitte Sie dabei zu bedenken, daß wir auf der Erde
„eingeschlossen“ sind durch die Atmosphäre und daß alles irgendwie miteinander verbunden ist. Die Luft zirkuliert um die ganze Erde – getrieben von Winden kommt doch manches Mal sogar der rote
Sand der Sahara in Deutschland angeflogen – und genauso funktioniert das auch mit Chemie, Umweltverschmutzung oder Genmanipulation … All dies beeinflusst auch die Nachbarn, egal wie
biologisch-ökonomisch diese auch denken und handeln.
Aber was soll ich denn jetzt bevorzugen ?
Nun, die Frage Bio oder nicht Bio ist nicht so einfach zu beantworten. Bei unserem Urteil müssen wir einwenig unterscheiden zwischen frischen Lebensmitteln wie Obst, Salat, Gemüse, Fleisch und
den verarbeiteten Produkten wie Säfte, Milch, Joghurt, Wurst, Käse und Fertiggerichte. Doch doch, auch Fertiggerichte gibt es im Bio-Angebot. Eines ist sicher – nur weil Bio drauf steht, muß es
noch lange kein gesünderes Lebensmittel sein. Dazu brauchen Sie sich nur mal die Liste der Inhaltstoffe von Bio-Produkten ansehen – häufig sind auch dort Zucker, Stärke, leeres Weißmehl und
andere fragliche Zusatzstoffe zu finden. Wussten Sie z.B. daß das vielgerühmte Süßungsmittel Stevia in den meisten Produkten zum Großteil aus Fruchtzucker besteht ??? Damit möchte ich nur darauf
hinweisen, daß auch in der Industrie der Bioprodukte durchaus getrickst wird – wie bei konventionellen eben auch. Um die Mengen an Bio herzustellen, die uns täglich in den Märkten zur Verfügung
stehen, müssen die Hersteller zu anderen Mitteln greifen, weil diese biologisch in dieser Menge nicht herzustellen wären – von ökologisch ganz zu schweigen. Das beste Bioprodukt welches Sie
kaufen können finden Sie bei dem Bio-Bauern, dessen Hof Sie kennen und wo die Lebensmittel noch klar als das erkennbar sind, was sie mal waren – wo also nichts industriell verarbeitet wurde. Aber
nicht jeder hat die Möglichkeit zum Bio-Bauern zu fahren. Und vernünftige Bio-Wochenmärkte haben sich auch noch nicht überall durchgesetzt.
Wo kaufe ich wirklich gesunde Lebensmittel – meine sehr persönliche Empfehlung
Ganz unwissenschaftlich gehe ich an die Beantwortung dieser Frage mit dem gesunden Menschenverstand und meinem Bauchgefühl ran. So ist für mich klar, daß ich eigentlich die Lebensmittel beim
Bio-Bauern bevorzuge, allerdings auch da durchaus kritisch rangehe. So habe ich gerade erst in Frankreich bei einem Bio-Bauern Eier gekauft – der Hof kam mir schon sehr ungepflegt vor, wurde mir
jedoch von Freunden empfohlen – diese Eier waren dann allerdings wirklich von so schlechter Qualität, daß ich sie weggeworfen habe, weil sie sich eindeutig schlecht auf meinen Körper ausgewirkt
hätten. Was ich damit sagen möchte ist : es gibt auch bei Bio-Bauern solche und solche … also auch hier nicht einfach ohne zu hinterfragen einkaufen !
Aber wo und was soll ich denn jetzt tatsächlich einkaufen ? Bio oder konventionell – ich überlasse diese Entscheidung häufig meinem Bauch ! Ob in einem Bioladen oder einen normalen Laden – wenn
es dort riecht wie „bei Oma im Keller“, also muffig, dann gehe ich sofort wieder aus dem Laden raus, weil man davon ausgehen kann, daß dort viele nette kleine „Pilze“ in der Luft und damit auf
den Lebensmitteln sind. Genauso, wenn in einem Laden vergammeltes Obst/Gemüse zu finden ist, dann verlasse ich den Laden wieder ohne etwas zu kaufen, denn diese verdorbenen Lebensmittel
beeinträchtigen das gesamte Angebot des Ladens – egal ob Bio oder konventionell ! Und wenn mein Bauch mir sagt, daß etwas nicht gut für mich ist, dann lasse ich eindeutig die Finger weg, denn
mein Bauch weiß was gut für mich ist. Manchmal ist es nur ein Moment des Zögerns, wodurch mein Bauch mich auf etwas aufmerksam macht und ich reagiere dann darauf indem ich dem nachgebe und etwas
anderes wähle. Wenn mein Bauch mir dann aber bei konventionellen Lebensmitteln ein gutes Gefühl gibt, dann kaufe ich durchaus auch diese ! Wobei ich immer
darauf achte, daß meine Lebensmittel möglichst unverarbeitet sind. Gerade beim Fleisch ist mir das wichtig und da greife ich zu 99% zu Bio, denn gute Fleischereien sagen einem auch genau von wem
sie ihr Fleisch bekommen, sodaß man dies nachvollziehen kann und gute Qualität bekommt.
Vegan oder doch Fleisch – eine Frage des Gewissens
Dazu möchte ich erstmal sagen, daß ich den Umgang der Industrie mit Tieren unerträglich finde und daß ich das gerne verbieten würde. Schließlich wird ein Tierquäler auch bestraft !
Andererseits gehe ich zur Beantwortung dieser Gewissensfrage für mich von der Natur aus. Wir Menschen sind von Natur aus Allesfresser und die Natur stellt uns dafür alles zur Verfügung, was wir
benötigen. Da gehört auch Fleisch und Fisch dazu.
ABER – wir benötigen es nicht täglich !!!
Erinnern wir uns an die Steinzeitmenschen, bei denen es nur Fleisch gab, wenn sie gerade ein Tier erlegt hatten. Und auch in näherer Vergangenheit – bei unseren Großeltern – gab es nur einmal die
Woche Fleisch, nämlich den sogenannten Sonntagsbraten. Das war noch der normale Konsum, der durch die Bauern auf traditionelle Weise gut gedeckt werden konnte. Wenn wir uns im Vergleich dazu den
heutigen Verzehr von Fleisch ansehen, dann bekommt man das pure Grausen ! Morgens Wurst auf's Brot plus Speck zu den Eiern – Mittags Spaghetti Bolognese (Fleischsoße) oder ein dickes Steak –
Abends wieder Wurst mit Brot oder den Salat mit Putenstreifen – man will ja schließlich nicht dick werden. Sorry, aber diese pervertierten Essgewohnheiten haben absolut nichts mit gesunder
Ernährung zu tun und zwingen die Industrie dazu immer schneller und mehr zu produzieren – egal unter welchen Umständen.
Ich persönlich ernähre mich phasenweise vegan, aber nicht ständig. Wenn ich dann mal wieder in der nicht veganen Phase bin, dann esse ich meist 1-2 mal in der Woche zu einer Mahlzeit Fleisch und
auch dann in kleinen Mengen – also kein Riesenschnitzel oder XXL-Steak. Statt der Wurst bevorzuge ich oft Soja-Aufstriche, die auch superlecker sind – bei denen man allerdings genauso auf die
Inhaltstoffe achten sollte, denn nur weil Soja draufsteht ist es nochlange kein gutes Produkt. Und ja, es gibt auch mal den Speck zum
Ei, weil ich den liebe – allerdings achte ich auch hier auf die Menge !
Fazit : Bio oder nicht Bio – vegan oder Fleisch
Jeder sollte essen, wie es seiner Gesundheit gut tut !
Jeder darf essen, wie er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann !
Und keiner sollte den anderen verurteilen !
Hören Sie auf Ihr Herz und auf Ihren Bauch und Sie wissen für was Sie sich entscheiden sollten ! Ich verurteile nur die, die alles immer in XXL und zu jederzeit haben wollen und die dem Trend
„Geiz ist Geil“ auch in der Ernährung folgen – denn durch diese Menschen wird die Lebensmittelindustrie weiterhin so perverse Praktiken verfolgen .
Ich wünsche Ihnen eine wundervolle Woche im Einklang mit der Natur !
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